Das Tierheim als Zwischenstation auf dem Weg ins Hundeglück

NitraVor etwa einem Jahr kamen sie ins Tierheim Kamp-Lintfort vom Bund Deutscher Tierfreunde e.V. : Eine ganze Gruppe von neun vernachlässigten Schäferhunden. Sie stammten aus einer Zucht und außer ihren Hof und Halter kannten sie nichts. Im Tierheim wurden sie gesund gepflegt und an Menschen gewöhnt. Heute sind sie kaum noch wiederzuerkennen. Denn von den einst so zurückhaltenden, scheuen und eingeschüchterten Tieren ist kaum noch etwas zu bemerken. Bis auf eine Hündin haben alle ein tolles neues Zuhause gefunden und entwickeln sich dort prächtig. Nur Nitra (Foto) sucht noch ein neues Heim.

Die neuen Herrchen und Frauchen schwärmen von ihren neuen vierbeinigen Mitbewohnern:

„Navajo ist zwar erst eine Woche bei uns, hat sich aber trotz seiner eigentlichen Unsicherheit sehr schnell eingelebt. Beim Spazieren gehen will er immer häufiger spielen und toben. Auch hat er schon keine Angst mehr vor Autos oder anderen lauten Geräuschen. Er entwickelt sich trotz all der neuen Eindrücke sehr schnell und positiv.

Sein Bedürfnis danach gekuschelt und gekrault zu werde wird immer stärker und er begegnet uns mit sehr viel Liebe. Er will darüber hinaus gerne in meiner Nähe sein, so dass er mich z.B. direkt auf unserer Terrasse begleitet. Auch beim Spazieren gehen schaut er immer wieder nach uns und kann dann unbeirrt weiterlaufen.  Wir sind sehr gespannt wie er sich in den nächsten Wochen noch entwickeln wird. „

„Seit 7 Wochen lebt der alte Baron jetzt bei uns. Der anfängliche Stress hat sich immer mehr gelegt. Zu Hause liegt er am liebsten in seiner Ecke. Wenn wir uns in seine Nähe setzen, kommt er kuscheln; wenn es nach ihm geht, stundenlang. Auf unseren Spaziergängen verliert er auch langsam seine vielen Ängste vor anderen Hunden, Fahrradfahrern, Autos und allem, was er nicht kennengelernt hat. Er ist noch sehr unterwürfig, aber inzwischen hebt er auch öfter schon mal den Kopf. Er geht brav an der Leine und kommt sogar, wenn wir ihn rufen. Er braucht halt noch seine Zeit, aber die kann er ja bei uns gerne haben“. Martina und Richard

„Als Mika im September zu mir kam, war sie ängstlich, misstrauisch und hat sich den ganzen Tag ins Badezimmer verkrochen. Heute, 6 Monate später, hat sich schon vieles geändert: Sie springt richtig auf, wenn ich zum Gassigehen rufe, schnuppert beim Spaziergang an anderen Hunden, die anfangs noch ignoriert hat. Bei Fremden zeigt sie fast überhaupt kein Misstrauen mehr, sondern läuft munter auf sie zu und beschnuppert sie (meist in der Hoffnung auf Leckerli). Alles in Allem hat sie sich positiv entwickelt und ich hoffe, dass es noch so weiter geht.“

„Boomer –  “Bald komme auch ich endlich in mein eigenes Zuhause! Ich habe dort schon viel kennengelernt: Eine komische Scheibe, in der ich mich selber sehen konnte (gruselig und faszinierend zugleich!), ein rechteckiges Gerät, wo Laute rauskommen und ganz viele verschiedene Bilder und … und …und. Aber das alles stresst mich nicht, vor Allem nicht, wenn ich mit meinem Frauchen kuscheln kann (wobei ich meistens einschlafe) „

„Bonsai ( früher Kiba) „Ich lebe seit 7 Monaten in Dormagen bei einer Familie. Ich habe mich richtig gut erholt. Ich mache immer ganz lieb Sitz und meistens auch Platz und ich laufe ohne Leine pazieren. Nur Bürsten mag ich nicht so gerne. Ich lasse es zwar über mich ergehen, aber irgendwie finde ich das doof. Eins muß ich meinem >Frauchen noch beibringen: Dass das mit dem Futter flotter geht. Ich bin da ungeduldig. Frauchen sagt immer zu mir: Na, mein Sonnenschein oder meine Süße – und das sagt doch Alles, oder.?“

 

“Tessa ist jetzt viereinhalb Monate bei uns. Sie hat sich gut eingelebt. Sie hat zugenommen, geht gerne Spazieren, fängt an zu spielen und ist sehr verschmust. Sie passt auch mittlerweile auf ihr zu Hause auf. Der erste Tierarztbesuch war ein voller Erfolg. Sie hatte keine Angst, wurde geimpft und ist gesund. Anderen Hunden und Menschen begegnet sie noch sehr vorsichtig, was sich aber schon gebessert hat. Sie liebt es im Garten zu sein und buddelt für ihr Leben gern. Sie hat überall im Haus Plätze wo sie sich gern ausruht. Dort liegen ihre Hunde-Bettchen und Decken bereit. Wenn man nach Hause kommt quiekt sie vor Freude. An “Sitz” und “Platz” müssen wir noch arbeiten, aber das schafft sie schon. Auf jeden Fall ist sie ein ganz toller Hund und passt super zu uns.”

“Sabo ist unser ca. 10jähriger “Schwarzbär”. Wir nennen ihn so wegen seiner dunklen Färbung und seiner fast schwarzen Augen. Er kam Mitte Januar zu uns und hat seit diesem Zeitpunkt beschlossen, in der Garage zu wohnen. Wir konnten ihn dazu überreden, in den anschließenden Werkraum umzuziehen und da diese Räume im Haus integriert sind, kann er zu uns kommen, wann er möchte. Das macht er aber nur, wenn es ganz ruhig und er der Meinung ist, niemand ist da. Dann inspiziert er die Wohnung. Noch ist er  ein ängstlicher Hund, der nichts kennt: nicht suchen, nicht spielen, keine Bälle. Er hat Angst vor Fremden, auch vor uns, wenn wir zu hektisch sind, vor unserem Kater, anderen Hunden, dem Garten, dem Spaziergang. Der gehört eindeutig nicht zu seinen Highlights des Tages. Er läuft zwar brav mit, aber wohl nur, weil er muss. Er ist kein Kläffer, kein Macho. Wir dürfen uns in seine “Koje” setzen, ihn knuddeln, bürsten, er wird nie böse, auch wenn es ihm manchmal unangenehm ist. Er lernt gerne: bleibt stehen, bevor es über die Straße geht, kann mittlerweile Leckerchen suchen, weiß das Belohnungen wie Wurst oder Käse aus dem Kühlschrank kommen. Welche Energie in ihm steckt, wird ersichtlich, wenn das Futter fertiggemacht wird. Dann traut er sich bis in die  Küche und rennt voller Erwartung bis zu seinem Fressnapf und wieder zurück. Er ist der vielzitierte “ungeschliffene Rohdiamant”, von dem wir erst ein bisschen abgekratzt haben. Wir hoffen, wir haben noch genügend Zeit, ihm zu zeigen, wie schön das Hundeleben sein kann. Er ist ein toller Kerl.“

„Im Mai ist Ilka zu uns gekommen. Sie war da noch ein scheues “Mädchen”. Dann hat Alvis sie begrüßt. Die Rudelverhältnisse waren von Anfang an klar, es gab nie darüber Diskussionen. Die Anfangszeit war nicht so kompliziert, wie wir ursprünglich dachten. Ilka hat sich schnell eingewöhnt, die wichtigsten Kommandos hat sie schnell drin gehabt, besonders wenn sie diese bei Alvis abgeguckt hat. Heute ist sie unkompliziert, die Leinenführigkeit hat sie schnell angenommen, ebenso wie die Kommandos “sitz” und “platz”. Mehr ist auch nicht nötig; denn sie hat einen Herzschaden, der behandelt wird. Deshalb haben wir auch wegen ihres Alters auf zusätzliche Belastungen wie “Unterordnung” oder etwa “Schutzdienst”, verzichtet. Wenn Alvis auf dem Platz ist, schaut sie natürlich interessiert zu. Heute ist sie gut beieinander, über zuwenig Temperament kann man nicht klagen. Die Fütterung ist völlig – problemlos – sie kommt mit normalen Fest- und Nassfutter klar. Medikamentöse Zufütterung ist nicht erforderlich, bis auf eine Herztablette morgens.“
 

Quelle: www.Bund-deutscher-tierfreunde.de